Matthias HartmannDiese Nebenbahn diente nur den Güteverkehr und wurde zum Ende des 19. Jahrhunderts als Normalspur gebaut. Sie verlief parallel der Hauptbahn Dresden-Werdau von Zwickau über Crossen nach Mosel. Ende des 19. Jahrhunderts war Zwickau von Steinkohlebergbau geprägt, das viele Industrieansiedlungsflächen im Süden und Osten beanspruchte.
Im Norden von Zwickau wäre zwar der nötige Platz gewesen aber es fehlte an eine günstige Verkehrsanbindung. In Crossen lag als einziges Industrieunternehmen vor 1890 die Papierfabrik C. F. Leonhardt, die hatten zuvor eine Schmalspuranbindung von Mosel nach Ottmansdorf im Mülsengrund, die sie auf eigene Kosten bauten.
Der Zwickauer Stadtbaurat regte demzufolge eine privat finanzierte Nebenbahn an. Im Jahr 1890 gründete sich eine Aktiengesellschaft die am 22.11.1891 die Konzession erhielt. Für den Streckenabschnitt zwischen Crossen und Mosel wurde das Trasse der Papierfabrik genutzt und von Schmalspur in Normalspur umgebaut.
Im April 1892 war dann Baubeginn und wurde am 08.07.1893 mit einem Festakt eröffnet.
Nach dem Bau siedelten sich bedeutende Unternehmen an die Strecke, das bedeutendste Unternehmen war August Horch, später Audi.
Einen der größten strukturellen Änderungen gab es nach dem Zweiten Weltkrieges. Die Sowjetische Besatzungsmacht demontierte die Papierfabrik und den Übergabebahnhof als Reparationsleistung. Später wurde alles wieder aufgebaut und ging über zum Volkseigenen Betrieb (VEB).
Eine Zäsur für die Strecke war 1989 die politische Wende im Osten Deutschlands. Innerhalb kürzester Zeit stellten fast alle Betriebe entlang der Trasse ihre Produktion ein und die Streckenauslastung verringerte sich drastisch.
Anlässlich des einhundertjährigen Bestehens der Strecke fuhren an dem Wochenende vom 11-12.09.1993 zum ersten und auch zum letzten mal Personenzüge zwischen Zwickau und Mosel.
1998 beschloss man die Strecke von Zwickau nach Pölbitz zum Km 2,650 abzubauen.