seit gestern in Berlin heftiger Schnee fiel, ist auch die Berliner S-Bahn abermals in einen chaotischen Notbetrieb verfallen.
Die Ringbahn verkehrt im 10-Minuten-Takt, die Außenlinien im 20-Minuten-Takt - bei starkem Andrang und oft mit (noch stärker) verkürzten Zügen. Fahrgäste passen teilweise nicht mehr in die überfüllten Züge hinein, mir selbst ist das heute morgen auch passiert. Obwohl ich 20 Minuten mehr Fahrzeit einberechnet habe, bin ich am Ende 15 Minuten zu spät gekommen - und habe die S-Bahn wieder mal aus meinem Mobilitätsverhalten verbannt. Immerhin fahren die U- und Straßenbahnen recht zuverlässig, der Busverkehr in Berlin ist seit Monaten auch eingeschränkt, die Gründe sind ein ähnliches Übersparen wie bei der S-Bahn.
Als Grund für die S-Bahn-Störungen, die wohl auch die nächsten Tage anhalten werden, gelten laut Tagesspiegel diesmal massive Weichenstörungen. Scheinbar ist die Expertise, die der Bahn über Jahrzehnte hinweg einen recht verlässlichen Betrieb von Zügen und Schienen ermöglichte, mittlerweile unwiederbringlich verlorengegangen. Ich denke, dass wir (Berliner) uns im Winter generell auf derartige Zustände einstellen müssen.
Die Entschädigungsleistungen, die u.a. an Wochenenden das Einzelticket zur Tageskarte machen, fallen nun ironischerweise genau in eine Zeit, in der die S-Bahn erneut eine so eingeschränkte Leistung anbietet, dass viele Fahrgäste sie gar nicht nutzen können oder wollen. Und pünktlich um 1.1.2011 werden die Fahrpreise erhöht. Da fehlen einem die Worte.
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