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Kommentare zu Bildern von Danny Derbe



Eine Dampflok aus alten sowjetische Zeiten steht in Sewastopol als Denkmal am 08.09.08 (zum Bild)

Waldemar Borsich 20.9.2012 21:30
Hallo, es handelt sich hier eigentlich um "Das grüne Gespenst" (El -2500 aus Lugansk / Hartmann-Werke 1912) Eh2t
http://www.poiradar.de/poi/bronepoezdgeleznyakov-7425/Sevastopol-1877/Sightseeings _Monuments#/poi/bronepoezdgeleznyakov-7425/Sevastopol-1877/Sightseeings_Monuments

Waldemar Borsich 21.9.2012 7:36
Ich bin kein Dampflok-Fan, aber die Themen "Deutsch-Russische Militärtechnische Zusammenarbeit","Reparationsleistungen und Schicksal der deutschen Beutedampfloks" sind für mich von besonderem Interessen :-) Ich sammle auch gerne die Information über Einsatz von ersten Panzerzüge in deutschen Kolonien. Ich bin kein Profi dabei, aber ich glaube mich gut informiert in diesem Fach zu sein :-)

Waldemar Borsich 21.9.2012 19:36
E-2500 sei ein legendärer Panzerzug. Das ist zum Totlachen ! :-)

Die saß 1941-42 still wie eine Maus in ihrem Loch und schlüpfte nur nachts für ihren "Feldbahneinsatz" heraus.

Deutsche Soldaten an "Dora" und "Gustav" fielen wohl vor Lachen tot, als sie vor sich sowas gesehen hatten. xD

E-2500 ( nicht verwechseln mit "Je" (s, f, k, l, m ) und "TE" ) ist eine von 40 Güterzugsdampfloks G 55.15 ( rus. ?-2461 ÷ ?-2500
), die 1917 in der Charkow-Lokomotivfabrik für die Südeisenbahnen (Rußland) nach einem Lugansk-Bauprojekt vom Jahr 1912 (deswegen auch El-2500 bezeichnet, Achsfolge
0-5-0, Eh2) gebaut wurde. Diese Bauart ist analog zu pr. G10 Br 57.10-35, (rus. T?) und kukStB 80.


Diese Gattung (Entwurf des polnischen Dipl.-Ing. Lopuschinski, 1909) war sehr populär in Russland (Baujahre: 1912-15, 1926-32, 1932-35, 1946-58), seit 1909 gab es verschiedene Unterbaureihen, Typen und Ausführungen, so z.B. E, Esch (500 St., Schweden), Eg (700 St., Deutschland), Eu (Reco), Em (Modernisiert), Er (Reparation) oder Ech (Charkow-Bauprojekt) und Ep (Putilow-Werke) etc. Vor der Oktober-Revolution wurde in den russischen Lokomotivenfabriken 1528 Stück fertiggestellt, darüber hinaus noch 1200 Stück im Ausland 1921-24 gekauft und 2938 Stück nach der WW II als Reparationsleistung aus Rumänien, Tschechen und Ungarn gekriegt.

Dabei steht Stalin und seine NKWD-Clique mit ihren etwa mehr als 5 100 Loks von E-Typ, hergestellt von 1924 bis 1935 in 6-7 Werken, ganz beschossen gegenüber 6 161 deutschen KDLs der Baureihe 52.

Insgesamt hatten 32 ( 2 neue - Ukraine + 4 alte - Russland, 19 - Deutschland etc.) Werke von 8 Ländern 10 853 (davon 6 715 in Russland, 5187 nach 1917 ) Lokomotiven der Baureihe E für verschiedene Eisenbahndirektionen und Privatbahnen Zaren- bzw. Sowjetrußlands hergestellt und ausgeliefert.

Die erste Serienproduktion von "Eschka" begann mit Lieferung 1912 einer E.901 (öf) für die Nordkaukasische Privateisenbahn, die leider zur Zeit nicht erhalten geblieben ( 01.03.1970 in der SU ausgeschrottet) ist. Die einzige Maschine des ersten Serienbaujahres E.918/1912 ist nach ihrer Ausmusterung in Armawir dank Eisenbahnfreunden seit 1980 in St.-Petersburg museal geworden. Die erste für die Russischen Staatsbahnen gelieferte Lok dieser Baureihe war Ep 7015/1915 (bestimmt für ED Ekatherinenburg), über ihren Einsatz nach 1917 ist keine Angaben vorhanden. Bis 1916 hatte die Eschka eine starke Konkurrenz seitens anderer Baureihen (Schtsch und O), deren Protege Dipl.-Ing. Schtschukin gewesen war. Was die Nummerierung von Rollmaterial und das Vorhandensein der Lieferlisten anbetrifft, so herrscht hier i.d.R. ein gottloses Wirrwarr und Durcheinander. :-)

Es wird unter lokalen Fachleuten gemeint, daß die Eg-Serie aus Deutschland von der besten Qualität gewesen wäre. Einer unter 19 Herstellern war 1921-22 Fa. A. Borsig, wo auch eine Kontrolltestmontage einer Lokomotive aus Bauteilen verschiedener Werke durchgeführt worden war. Das war im Prinzip ein Versuch , die erste Einheitslok zu bauen. Nach Russland hatte man Lokomotiven erfolgreich mit dem aus einem ehemaligen Kriegsschiff umgebauten Frachter ODIN verschifft, da ein Transit durch Polen für Deutschland als auch für Russland damals (1920-22) ziemlich problematisch gewesen war.



Nach dem Zweiten Weltkrieg waren diese Loks sowie Beuteloks von Baureihen 52 und 57 oft im Einsatz gegen ukrainische Partisanentrupps auf dem Territorium Südostpolens, Baltikumländer, Westukraine und Weißrußlands.

In der ehemaligen Sowjetunion waren diese Dampfloks bereits Anfang 1970er z-gestellt, ausgemustert und ausgeschrottet. Heutzutage sind die Eschkas (besonders Eu und Em) in verschiedenen Eisenbahnmuseen oder Kulturparks als Denkmalloks zu sehen. Nur eine kleine Gruppe von diesen Maschinen ist aber noch unter Dampf , betriebsfähig und für Retro-Reisen oder Filmdrehen einsatzbereit.

In diesem Zusammenhang muss man einen Film mit russischen und deutschen Hauptdarstellern unter dem Titel "Gustav" bzw. "Kraj - Am Rande der Welt" erwähnen, wo eine uralte, aber noch betriebsfähige russische Dampflok Ow-324 /1905 einen mystischen deutschen Triebwagen namens "Gustav" der nichtexistierenden Baureihe auf einer sibirischen Holztransport-(event. 600/750 mm Schmalspur-) -waldbahn darstellte :-) und sich dabei in einem blöden Wettrennen mit einer Eschka beteiligte.

Am Ende des Filmes rammt die deutsche Lok mit dem russischen Lokführer in einen NKWD-Streckenschutzzug "Fsch-M" (lies: Fischmann oder Faschismus) hinein, um ein deutsches Mädel vor Zwangsarbeit in Gulag zu retten.

P.S. Die Beschriftung auf dem Tender der E-2500 muss in diesem Kontext gerade als "Tod der Stasi durch Rammstein !"

Der Messtriebwagen D436-1 steht zur Abfahrt im Bahnhof von Odessa am 09.10.08 (zum Bild)

Herbert Graf 10.10.2008 13:10
Was mir auffällt an diesem Bild ist der äusserst knappe Abstand zwischen Fahrzeug und Bahnsteigkante, ob das immer gut geht?
Gruss
Herbert





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