Stefan Wohlfahrt schrieb: Thomas Wendt schrieb:
Hallo,
ich weiss nicht so recht, ob Weselsky bei näherer Betrachtung wirklich als Feindbild taugt. Für mich bestand während der Verhandlungen das Problem, dass man über kurze Pressemitteilungen hinausgehend eigentlich keine Informationen über die Verhandlungen bekam. Soweit ich das verstanden habe, ist die Bahn in vielen Punkten nicht ansatzweise entgegengekommen. So hätte man doch wenigstens Kompromissangebote beim Aufbrechen der Tarifeinheit machen können, statt sich vollkommen zu sperren. Ein Verhandlungsgegner (GDL) wird ohne jedes Entgegenkommen ja vor zwei Wahlmöglichkeiten gestellt, nämlich Aufgabe der eigenen Position oder Totalopposition.
Vielleicht bin ich zu blöd, mich zu informieren - wo finde ich detaillierte Informationen über die Verhandlungen und deren Inhalte? Die Pressemeldungen sind so oberflächlich, dass sie mir kaum ausreichen, mir da eine Meinung zu bilden.
Auch denke ich, dass hier die Funktion eines Schlichters falsch verstanden wird. Dieser soll ja eben gerade nicht Position beziehen, sondern steht in der Mitte zwischen beiden Streitparteien, wirkt mäßigend und versucht, Kompromisse zwischen den Positionen zu finden und zu artikulieren. Daher dürfte eine Parteienherkunft weniger relevant sein als persönliche Eigenschaften, welche die Schlichtung überhaupt erst möglich machen.
Gruß,
Thomas
Hallo Thomas,
die Bahn bietet 4,7 % mehr Lohn und eine Einmalzahlung. Dies bei sinkenden Einnahmen und stärkerer Konkurrenz. Wenn dies kein Entgegenkommen ist! Welches Mitglied bei BB.de hat in letzter Zeit schon eine solche Gehaltserhöhung bekommen, ausser er sei im Verwaltungsrat einer Abzock &Co GmbH.
Der Ministerpräsident möchte, so im Fernsehn verkündet und mit meiner vollen Zustimmung, dass ALLE Lokführer, also auch jene der Privatbahnen, das gleiche Gehalt verdienen sollen. Der "kleine Napoleon" will jedoch genau das Gegenteil: GDL-Mitglieder bekommen mehr, die anderen weniger.
"Arbeitnehmer aller Länder - vereinigt euch" - gerade dies will der "kleine Napoleon" nicht, es sei denn, alle treten der gdl bei.
Allein aus diesen Gründen wird die "Schichtung" spannend, denn einer der beiden muss seine Genossen "verraten".
einen lieben Gruss
Stefan
Dann beachte aber bitte auch, auf wieviele Mobate die 4,7 % verteilt sind. Die GDL hat auch viele andere Forderungen gestellt und da kam gar keine Reaktion der Bahn. Das schlimmste ist aber, dass man erst monatelang mit der Bahn "verhandeln" muß, um seine Rechte, die einem laut dem Grundgesetz zustehen, wahrnehmen möchte. Der Herr Weselsky wird heuer genau so zerpflückt wie damals der Herr Schell. Komisch die Parallelen, oder nicht? Nur leider bilden sich die wenigsten auch mal eine Meinung jenseits der Mainstreammedien und googeln mal etwas tiefer in die Materie. Und zum Thema Lohnerhöhung.... der Bahnvorstand gönnte sich eine satte Verdoppelung der Bonies für das abgelaufene Jahr 2014 trotz laut eigenenen Angaben schlechten Ergebnissen. Allein mit dem geld, was da drauf geht, hätte man die 4,7% wohl locker finanzieren können. ;-)