Ein neuer Regio Shuttle (VT 54) der Vogtlandbahn ist auf der Relation Zwickau - Hof im Einsatz. Seit Fahrplanwechsel im Dezember 2012 hat sich auch die Fahrtstrecke geändert. Statt von Hof nach Falkenstein fährt die VB nun von Hof nach Zwickau bzw. Werdau.
Am späten Abend gibt es von Hof aus eine Anschlußlücke ins Vogtland von 2 Stunden, weil die Abfahrzeiten der VB von XX.34 auf XX.07 geändert wurden.
Die Kleinstaaterei macht das "Reisen" mit der Bahn immer schwieriger.
29.12.2012 Kornbach/Vogtland bei KM 136,2
Ivonne Pitzius 06.01.2013, 912 Aufrufe, 25 Kommentare
Die Bevölkerung wollte die Kleinstaaterei so haben, Stichwort Bahnreform und Ausschreibungen. Jetzt bekommen sie die Quittung dafür. ;-) MfG
Hallo Kay, danke für deinen Kommentar!
Ich glaube die Bevölkerung hatte gar nicht verstanden was damals ab lief. Man hat dem Volk nur seinen "Willen" aufgeschwatzt.
Ich glaube, die Bevölkerung ist zu dumm, viele Sachen zu verstehen und das wissen die "Obrigen". MfG
@Kay: Ich wüßte schon mal ganz gerne, wann ich als Teil der Bevölkerung über eine Bahnreform abgestimmt habe... Ich kann mich an keinen Stimmzettel erinnern.
Gruß, Olli
Olli, ich habe nicht von einer direkten Abstimmung geschrieben. Nur alle wollten die schwerfällige Behördenbahn loswerden. Forderten Wettbewerb und Ausschreibungen. So der Tenor in unzähligen (nicht nur Eisenbahn-)Foren und in meiner direkten Umwelt. Damit einher geht nunmal diese Kleinstaaterei. Viele haben vor der Zerschlagung des "Monopolisten" gewarnt, keiner wollte es hören, oder zumindest die große Mehrheit nicht.
MfG
Ich kenne ja nun den konkreten, dem Bilde zugrunde liegenden Fall nicht. Aber nach meiner Kenntnis bestellen die Länder den Regionalverkehr und setzen dabei auch die Strecken fest. Das war auch vor der Bahnreform so.
Als Fahrgast wüsste ich gerade nicht, welche Nachteile die Ausschreibungen der Strecken im Regionalverkehr für mich haben. Ich kaufe Verbundtickets bei beliebigen Unternehmen und der einzige Unterschied ist vielleicht ein wenig die Farbe der Züge.
Nach meinem subjektiven Empfinden hat sich der Regionalverkehr mit dem Wettbewerb verbessert - dies hat (wiederum nach meinem Empfinden) angefangen mit den Privaten. Wobei DB Regio sich mittlerweile auch nicht mehr verstecken muss.
Die Konkurrenz im Fernverkehr hingegen ist dermaßen "zurückhaltend", dass man darüber gar nicht diskutieren braucht. Interconnex und HKX sind ja vielleicht ganz nett, aber schon die Tatsache, dass man auch mal woanders hinwill, sorgt dafür, dass man solche Züge kaum nutzt.
Allenfalls nervt die Politik mit ihrer zurückhaltenden Bestellung - extrem überfüllte Züge und mäßige Takte - dafür aber Neuasphaltierung kaum genutzter Straßen - da sieht man, wo die Prioritäten wirklich liegen. Ich kenne jedenfalls einige Strecken, die ich zu einigen Zeiten nur im Notfall nutzen würde, weil das Angebot einfach nicht ausreicht - das sind sowohl DB Regio- als auch private Strecken, weil das Problem einfach ein politisches ist.
Thomas, die Qualität hat sich nicht durch die Privaten verbessert, sondern durch die Festlegung bei den Ausschreibungen. Hätte DB Regio die entsprechende Ausschreibung gewonnen, wären die Fahrzeuge auch besser geworden und der Fahrplan. Weil all das wird in den Ausschreibungen festgelegt. Die Ausschreibungen sind auf vielen Strecken nur Pseudoausschreibungen und viele Vergaben geschehen rein über den Preis. Zum Glück ist man teilweise davon abgekommen, nach negativen Erfahrungen.
Aber so falsch wie du Thomas, was die Qualität anbelangt denken eben viele. Was wäre denn, wenn die Bundesländer der DB Regio Ag die gleichen Anforderungen viel früher auf den Tisch gelegt hätten mit der Auflage, diese zu erfüllen oder den Verkehr an andere zu verlieren. Die Preisspirale nach unten bei Löhnen und Gehältern bekommst Du dann als fahrgast in niedirgeren Fahrpreisen zu spüren? Doch ganz sicher nicht. ;-)
MfG
Hallo Kay,
das mit der Qualität mag so sein wie Du es sagst, ein "Was wäre wenn" ist natürlich immer schwer zu widerlegen. Aspekte sind ja hier auch die Preise, die sich durch den Wettbewerb verändert (verringert) haben und eine höhere Qualität zu gleichen Preisen möglich machen.
Die Qualität war auch gar nicht der Punkt meiner Argumentation, ich empfinde sie als angenehmen Nebeneffekt. Die "Kleinstaaterei" - also ein zerklüftetes, für den Kunden nicht nutzbares Netz - sehe ich so nicht, da die Regionalzuglinien aufeinander abgestimmt sind und man nicht gezwungen ist, für jeden Zug ein eigenes Ticket zu lösen. Und ebensowenig verändern die Betreiber von sich aus Strecken - wobei ich wie gesagt den zugrundeliegenden Fall zwar nicht kenne, den in der Bildbeschreibung gemachten Vorwurf so aber nicht nachvollziehen kann.
Zum Bild selbst habe ich noch gar nichts gesagt - das gefällt mir ausgezeichnet. Vielleicht auch gerade deshalb, weil es nicht "nur" rot ist :-)
Gruß,
Thomas
Danke für die lebhafte Diskussion.
Im Vogtland gibt es schon Kleinstaaterei. Die Relation Gera - Hof über Zeulenroda wird vom Land Thüringen mit Unterstützung von Bayern bestellt. Die Strecke verläuft aber auch durch Sachsen, das keine Zuschüße gibt. Daher gibt es auf den meisten sächsischen Bahnhöfen keinen Halt mehr. Pausa, Mehltheuer (nicht immer) und Schönberg/Vogtland sind außen vor. Mehltheuer ist noch und Schönberg war ein Bahnknoten. da der Zug aber nicht hält gibt es keine Umsteigemöglichkeiten auf den Bus z.B. nach Mühltroff und Schleiz.
Hallo Ivonne,
dann haben wir Dich wohl falsch verstanden. Du meinst die schlechte Abstimmung zwischen den Bundesländern, die sich - wenn man das liest - wirklich kleinkariert und ärgerlich darstellt.
Hallo Thomas,
"...Aspekte sind ja hier auch die Preise, die sich durch den Wettbewerb verändert (verringert) haben und eine höhere Qualität zu gleichen Preisen möglich machen."
Und um welchen Preis wurde der Preis gedrück? Bezahlung unter Tarif der DBAG, Einsatz von schnellbesohlten Tf usw. Ich weiß, den Kunden interessiert sowas nicht, leider. Die zusätzlichen Querelen zwischen den einzelnen Lokalfürsten tun zur Kleinstaaterei noch ihr Übriges. Jeder kocht sein Süppchen, wie es zu zeiten vor der Gründung der DRG war. was mag wohl diese Leute damals bewegt haben, so etwas unverständliches (aus heutiger Sicht) zu tun? MfG
Hallo Kay,
also nach dem, was ich so lese, waren die früheren Verträge mehr als gewinnbringend. Bei der Berliner S-Bahn konnte man damals, als sie fast am Ende war, konkrete Zahlen lesen. Ich bin nicht dagegen, dass Unternehmen Gewinn erwirtschaften, das ist ihr legitimes Ziel - es zeigt mir aber, dass der Lohn nicht die einzige Stellschraube ist. Einige Länder machen bei ihren Ausschreibungen zudem tarifliche Vorgaben. Natürlich bin ich dafür, dass Leute ordentlich bezahlt werden - komplexe Entscheidungen haben aber nie ausschließlich positive oder negative Einzelauswirkungen.
Das DRG-Argument ist natürlich eine sehr gutes. Dazu kenne ich die Geschichte nicht gut genug, um hierzu etwas zu sagen.
Aber eine Frage, was ist ein schnellbesohltes Tf?
Gruß,
Thomas
Hallo Thomas,
der Loh ansich ist natürlich nicht nur als Einziges ausschlaggebend. Entscheidend sind auch die Unterhaltung der Fahrzeuge, die eventuelle Tauschbarkeit mit anderen Linien, Dienstpläne, wie sie ausgelegt werden und was dann alles unter die bezahlte Arbeitszeit eines TF zählt und was er praktisch auf einmal in der Freizeit machen muß. Da geht es nicht immer nur um den reinen Lohn, da hat der Tf auf einmal in Ort A Dienstbeginn und in Ort B Dienstende.
Wie schon gesagt, mich stört aber hauptsächlich die Grundeinstellung vieler Leute, die dann verbreiten, seit die privaten fahren sind neue fahrzeuge da, ist ein besserer Takt, der gefahren wird usw. Damit haben die Privaten rein gar nichts zu tun, es sei denn, sie verdichten den vorgegebenen Takt in Eigenfinanzierung. Nur welche Private machen das denn? Denn auch das geht ja vom Gewinn ab ;-) Die Leute damals haben sich was dabei gedacht, als alles unter einem Hut gebracht wurde, Splittergattungen abgeschafft wurden usw. Heute macht man es genau wieder umgedreht. Jede Bahn hat ihre eigenen Triebwagen mit speziellen Ausrüstunge, Bahnsteighöhen müssen immer wieder den Fahrzeugen angepaßt werden. Bei fast jeder Ausschreibung werden Neufahrzeuge gefordert und wenige Jahre alte Fahrzeuge wandern auf den Schrott. Was da für Geld verbrannt wird möchte ich mal wissen. Aber alles wird besser dadurch ;-) Das ist das Wichtigste.
Aber es bleibt trotzdem ein schönes Bild :-)
MfG
Hallo Kay,
wie gesagt, das ist mein subjektives Empfinden. Um die Jahrtausendwende herum fuhren nach meiner Erinnerung viele Züge schon ohne Zugbegleiter, was bedauerlicherweise explosionsartig zu nervigem Verhalten mancher Mitreisender führte. Das Wort "affenartig" will ich mal stecken lassen :-) Und da waren dann natürlich die neuen Anbieter, die auch anstandslos Fahrkarten verkauften, aus Fahrgastsicht ein riesiger Fortschritt. Dass der Fuhrpark der DB sich auch ohne die Privatisierung erneuert hätte, da stimme ich Dir zu - ebenso bei der bedenklich geringen geforderten Lebensdauer der Züge. Das steht zwar zu keiner Relation zur Materialschlacht im Straßenverkehr, ist aber dennoch nicht notwendig und auch nicht nachhaltig.
Der Preisverfall ist schlecht, das gilt für alle Bereiche. Im Sparwahn übersieht man, dass Qualität auch notwendig ist. Da steht die Bahn leider nicht alleine da.
Wenn ich in unserer Region sehe, wie voll die Züge teilweise sind, dann weiss ich, dass viele Leute zwar mitfahren würden, dies aber aus Komfortgründen nicht tun. Unabhängig von der Frage Privatbahn oder Bundesbahn würde ich mir wünschen, solche Strecken enorm zu verdichten und sich dazu auch mal zu trauen, Geld in die Hand zu nehmen. Das Geld spart man auf der anderen Seite bei der Subventionierung des Straßenverkehrs locker ein.
Gruß,
Thomas
schauen wir mal, wohin der ganze Irrsinn noch führt. MfG
@Kay: Also, das die Leute die Bahnprivatisierung verzweifelt gefordert haben, das halte ich für ein Gerücht, erfunden von Lobbyisten und der Nebelpresse. Allerdings bei dem legendären Desinteresse der DB an der Region war damals alles besser, als der DB-Nahverkehr. Teilweise hat sie sich sogar geweigert ein besseres Angebot bei Ausschreibungen überhaupt anzubieten. Das hat sich erst im letzten Jahrzehnt geändert. Wer hätte allerdings damals gedacht, dass der Nichtnahverkehr von der DB gänzlich beerdigt wird. Und wer hätte gedacht, dass der Hühnerhaufen egozentrischer Kultusminister locker von den Länderverkehrsministern getoppt wird. Yvonnes Beispiel zeigt wunderbar die völlige Unfähigkeit dieser Kollegen. Und es nicht das einzige Beispiel. Irgendwie hätte man von diesen hochbezahlten Leuten einen Tick mehr Umsicht erwartet.
Gruß, Olli
Olli, seid wann geht es in der Politik noch um Umsicht? Das ist nur noch reine Lobbyarbeit. MfG
An Einzelentscheidungen hat man als Bürger in der parlamentarischen Demokratie ja keinen Anteil. Leider - oder zum Glück, aber das ist ein anderes Thema.
Wenn ich mein Kreuz auf dem Wahlzettel von der Verkehrspolitik abhängig machen würde, könnt ich auch zuhause bleiben. Selbst die Grünen nennen sich mittlerweile zu Recht eine "Autopartei".
Das etwas sehr im Argen liegt, zeigt sich ja auch in der "Liberalisierung" des Strommarktes, denn seither steigen nur die Preise...
Gruss Stefan
Tja, da bleibt wohl nur die Erkenntnis, dass man endlich direkte Demokratie mindestens in wichtigen Teilbereichen starten sollte, wie eben die Verkehrspolitik. Wie man bei dem noch völlig ungelenken Versuch in BW sieht, wäre das durchaus gangbar (auch wenn beim ersten Versuch noch verdreht gefragt wurde und eigentlich ein Betrug mit falschen Zahlen zugrunde liegt).
Gruß, Olli
Ganz ehrlich Olli, auch wenn es wenig schmeichelhaft ist, bei der Medienlandschaft bzw der darauf reagierenden Bevölkerung habe ich meine Zweifel, ob eine direkte Demokratie wirklich soviel ändert.
Hallo Kay, der Druck vom "Volk" ist eine in der Politik nicht zu unterschätzende Grösse.
Gruss Stefan
Die medien sind aber in der Lage, diesen Druck in jede, für sie gute Richtung zu lenken, ohne das es ein Großteil des Volkes merkt. ;-) sowas, wie 1989 bekommt das deutsche Volk leider kein zweites Mal hin. MfG
@Kay: Im gelebten Beispiel für Volksabstimmungen, der Schweiz, funktionieren die Großprojekte seltsamerweise ohne jahrelange Verspätungen und mehreren hundert Prozent Kostenüberschreitungen. Gleichzeitig ist es dort gelungen einen äußerst attraktiven öffentlichen Verkehr aufzubauen. All das obwohl die Demokratie dort, mit Verlaub gesagt, extrem verkrustet ist. Übrigens, der Kantönligeist übersteigt unsere Kleinstaaterei bei weitem. Offensichtlich ist die Masse jedoch bei weitem intelligenter als die Politik, trotz so mancher nationalistischer Rückschläge.
In dem Sinne sollte man durchaus "mehr Demokratie wagen". Dem Originator dieser Worte dürfte angesichts des Chaos - mit großen Lettern verziert mit seinem Namen - durchaus noch die eine oder andere Wendung im Grab bevorstehen...
Gruß, Olli (der bei seiner ersten Volksabstimmung leider auf der Verliererseite stand...)
"Die Medien" pflanzen den Leuten sicher die eine oder andere Flause in den Kopf, ebenso die Politik. Interessant fand ich z.B. die Kopfhörerschelte von Verkehrsminister Ramsauer (der übrigens seibst eine Musik-CD für Autofahrer komponiert hat), die nachhaltig dazu führt, dass bei Schimpfschriften über Fußgänger und Radfahrer der Kopfhörer nun eine oft zentrale Rolle spielt. Ein in dem Bereich neues Phänomen. Ebenso wirkt die oft derbe Arbeitslosenschelte der rot-grünen Regierung nach meinem Empfinden bis heute. Manipuliert kann man schon dadurch werden, dass die Medien Themen auswählen oder eben außen vorlassen.
Eine direkte Demokratie wäre interessant, ob die Entscheidungen letztendlich besser wären, weiss ich nicht. Wenn man ernsthaft für sich richtige Entscheidungen treffen will, muss man die Themen verstehen. So könnte ich z.B. bei Rettungspaketen schwer vorhersagen, welche Auswirkungen die eine oder andere Entscheidungen hätte, das sind komplexe Themen, bei denen jeder Effekt eine Wechselwirkung hat.
Naja, direkte Demokratie wäre sicher spannender, als zwischen einem Steinbrück und einer Merkel als Kanzler zu wählen - denn das ist wirklich nur noch traurig ;)