Nudow - ein Fotopunkt, an dem man viele interessante Züge fotografieren kann, der aber durch die dominante Freileitung und die schiefen Oberleitungsmasten motivlich eher abschreckt. Was liegt da näher, als es mal anders zu probieren. Also einfach am Abend des 20.09.2012 hin und mit einem lichtstarken 50er auf das warten, was da kommt. Der für diesen Versuch favorisierte "Hamster" erwies sich durch den elektronischen ZZA und die etwas zu hohe Geschwindigkeit aber als wenig fotogen. Als ich die Aktion schon abbrechen wollte, fuhr mir dann gut 20 Minuten nach Sonnenuntergang und bei stark bewölktem Himmel mit HVLE V 490.2 und einem schönen hellen Schotterzug doch noch ein geeignetes Objekt vor die Linse.
Jens-Peter Schlör 18.03.2014, 680 Aufrufe, 7 Kommentare
Bei dem Sonnenstand würde ich mich gar nicht mehr trauen, einen fahrenden Zug zu fotografieren. Vielleicht zu Unrecht? Ich staune über die Bildqualität und -stimmung, das Bild gefällt mir äußerst gut.
Absolute Klasse für das vorhandene Licht. Hier hätte ich großes Interesse an den EXIF-Daten.
Grüße Kay
@Thomas
Was hat man bei der digitalen Fotografie beim Experimentieren schon zu verlieren, außer etwas Zeit? ;)
Hier kam es ansich nur auf das richtige Abschätzen der relativen Geschwindigkeit des Zuges, also der tatsächlichen Geschwindigkeit im Verhältnis zum gewählten Winkel und Auslösepunkt, an, um Bewegungsunschärfe zu vermeiden. Hilfreich ist es auch, das Rauschverhalten der benutzten Kamera bei solchen Lichtverhältnissen zu kennen. Damit man allerdings überhaupt auf die notwendige Verschlusszeit kommt, ohne den ISO-Wert extrem zu erhöhen, führt kein Weg an einem lichtstarken Objektiv vorbei.
Den Rest erledigt man zu Hause am Rechner durch sorgfältiges Entwickeln der Rohdaten, denn das Drücken des Auslösers ist auf dem Weg zu einem guten Foto nur die halbe Miete. ;)
Ich ging allerdings auch nicht ganz unbeleckt in dieses Experiment. Ein Beispiel für eine ähnliche Aufnahmesituation gibt es bei meinen Fotos 9 Aufnahmen unter dieser zu sehen. Das Foto entstand damals völlig ungeplant und die Verschlusszeit war noch etwas kritischer ... ^^
@Kay
Alpha 300 + Minolta 50 mm FB / F 1.7
ISO 400, 1/80, F 2.2, manuell fokussiert, ohne Stativ
Da ich die Blende nicht noch weiter aufmachen wollte, musste für die 1/80 schon eine leichte Unterbelichtung herhalten, die dann beim Entwickeln kompensiert wurde. ;)
Und danke an alle für die positive Resonanz. :)
LG Jens
Hallo Jens, jetzt aber Respekt. Bei diesem älteren Modell hast Du aber wirklich gezaubert. Bei den aktuellen Kameras hast Du soviel Rauschen etwa bei ISO 3200. Hier aber geht es tatsächlich nur, wenn man alle Register zieht, wie Du es getan hast.
Gruß, Olli
Hallo Olli,
na ja, gezaubert nicht, aber wie du schon sagtest, alle Mittel ausgeschöpft. ;)
Die mittlerweile bei neueren Kameras tatsächlich auch verwendbaren hohen ISO-Werte erweitern den Anwendungsbereich bei schlechten / lichtarmen Bedingungen natürlich enorm. Ich bin da allerdings etwas zwiegespalten, denn irgendwo wird ja auch ein Stück weit suggeriert, dass eine hohe Empfindlichkeit ein Allheilmittel sei. Das ändert aber nichts daran, dass das Licht zu allererst mal durch die Optik muss, und wenn man da ein "Gurkenglas" benutzt, hilft auch die beste Empfindlichkeit nicht wirklich weiter. ;)
LG Jens
Solche Dinge sehe ich ganz pragmatisch - wenn trotz hohem ISO-Wert die Qualität noch stimmt, freue ich mich darüber. Habe allerdings hohen Respekt vor denen, die so tief in die Theorie und Praxis der Fotografie einsteigen.
@Thomas
Das ist natürlich auch eine mögliche Herangehensweise. :D
LG Jens
41 1600x1067 Px, 11.11.2024
40 1600x1067 Px, 09.11.2024
53 2 1600x1067 Px, 09.11.2024