Bahnübergangsstörung bei Eschborn. Anscheinend ist die Sörung hier der Regelfall und alle haben gelernt: Niemand hält sich mehr an Regeln, Fußgänger, Radfahrer, Autofahrer, Lokführer, DB-Netz. Hier wie an anderen Stellen wäre es eben dringend geboten, die Technik in Schuss zu halten, sonst muss man sich nicht mehr wundern, dass sich niemand mehr um irgendwelche Regeln schert, früher oder später auch beim Regelbetrieb. Der Schwarze Peter liegt sicherlich beim ganz offensichtlich unfähigen Betreiber solcher Bahnübergänge. Juli 2015.
Olli http://igschieneschweiz.startbilder.de 18.07.2015, 1545 Aufrufe, 5 Kommentare
Regeln?
Gewinnoptimierung, Freiheit und Selbstverwirklichung werden hier in keinster Weise beschnitten.
Und wenn was passiert, hat ohnehin der "andere" Schuld...
Gruss
Stefan
Und für das Sichern ist dann die Bundespolizei zuständig, das kostet die DB-Netz keinen Cent... Alle Verantwortung ist irgendwo sonst abgeladen...
Gruß, Olli
Hallo,
wer sagt den das sich die Lokführer nicht an die Regeln halten? Ich sehe hier eine Tf der dabei ist die HET zu bedienen. Passt doch?
Es gibt so Problemanlagen die dauerend mucken, aber ihr kennt ja auch Deutschland allgemein in Sachen Planungen. Das bei Bahnübergängen drei Fraktionen mitmischen macht es sicher nicht einfacher, Stichwort EBKrG.
Grüße Andreas
Hallo Andreas, um den Bahnübergang ordnungsgemäß einzuschalten müsste er erst einmal aus sein. Vor dem Überqueren wäre dann meines Erachtens das Betätigen des Signalhorns Pflicht. Das war bei drei Zügen nicht der Fall.
Schlimmer aber aber ist die falsche Erziehung und Verwirrung der Verkehrsteilnehmer: http://www.suedkurier.de/region/bodenseekreis-oberschwaben/markdorf/Schwarzaergern-bei-Dauerrot ;art372484,627992 Rat der Polizei laut Südkurier: "Wenn offensichtlich sei, dass ein Defekt vorliege, sei längeres Warten nicht zumutbar. Hoffmann rät, mit der gebotenen Vorsicht in die Kreuzung einzufahren und Polizei sowie Bahn zu informieren." Dem Bild nach ist die "Ampel" ein Bahnübergang. Für eine Ampel gilt nach verschiedenen Urteilen eine Wartefrist von 5 Minuten als angemessen. Fragt sich einfach, wie viele Menschen noch sterben müssen, bis man diesen sinnlosen Unfug angemessen beseitigt.
Gruß, Olli
Hallo,
ich sehe schon wir müssen hier aufklären ;-). Ausgehend sind die Aussagen von einem fernüberwachten Bü der vom Fdl überwacht wird. So sieht das in den meisten Fällen aus: http://railsignalling.org/signalwiki/images/thumb/3/3d/BUE_Fue.png/120px-BUE_Fue.png
Erklärung der einzeln Melder: Fe = Fehler, k Stö = keine Störung, Stö = Störung, Ein = Einschaltung, Zü = Zeitüberschreitung
Fangen wir mal an:
Bei der Bahn ist ein Bü entweder
- gesichert = keine Maßnahmen durch Tf
- nicht ausreichend gesichert Punkt 1
- nicht gesichert = nachfolgend Punkt 2
Gesichert dürfte ja klar sein: Zug befährt Einschaltkontakt, Bü läuft zu, Zug fährt drüber, Bü geht auf, Ende.
Punkt 1:
Ein Bahnübergang gilt als nicht ausreichend gesichert, wenn er zum Beispiel wegen nicht erfolgter Ausschaltung oder durch eine rückwärtige Einschaltung (Zug rollt zurück oder bleibt genau auf Einschaltkontakt der Gegenrichtung stehen) oder wenn der Zug in der Einschaltstrecke hält und damit die Einschaltung größer 5-6min (je nach Anlage ergo Ort). Die alten Fü 60/Lo 57 Anlagen (die mit 90% Blinklicht) mit Grundsteller machen dann den Bü auf. Die neueren Anlage ohne Grundsteller z.B. EBÜT80, BÜS 2000, SIMIS LC... gehen auf Zeitüberschreitung (Zü). Beim überwachenden Fdl blinken auf dem oben verlinken Auschnitt die Melder Ein und Zü und es ertönt ein Summer. Sollte hier Züge in dem Bereich sein, gilt es einen Nothaltauftrag abzugeben. Anschließend bekommt der Tf den Befehl 9 + 9.2 Klick -> http://www.bahnkutscher.de/andreas/sonstige_Sachen/Befehl%209%20+9.2.pdf
Da der Bü ja nur nicht gut genug gesichert ist, weil davon auszugehen ist das nach 5-6min die ersten Verkehrsteilnehmer den Bü überqueren, gibt es die entschärfte Variante.
Punkt 2:
Ein Bahnübergang gilt als nicht gesichert, wenn z.B. Schranken nicht schließen bzw. keine Endlage erreichen, Lichtzeichen erloschen sind, Schrankebäume angefahren/durchbrochen wurden, die Auschaltung nicht richtig erfolgte (z.B. Anlagen mit Achszählern, wo hinten mehr raus kommt als vorne rein fuhr). Dies äußert sich durch Aufleuchten des Melders Stör zusammen mit dem Summer.
Auch in diesem Fall gibt es beim Auftreten einen Nothaltauftrag und anschließend bis die Anlage durch den Techniker wieder als gesichert bescheinigt, wird der Befehl 8 ausgestellt ->
http://www.bahnkutscher.de/andreas/sonstige_Sachen/befehl_8.pdf
Da Bü´s immer zur sicheren Seite hinausgelegt werden, bleiben die Anlage meist geschlossen, wenn bereits eine Einschaltung stattgefunden hat. Hat die Anlage den Dienst ganz quittiert, ist sie natürlich auf.
Kommt nun ein Tf und hat den Bef 8 erhalten, wird und soll er möglichst erst versuchen mit Hilfe der HET (Hilfseinschaltaste) in Form eines Schlüsselschalters (siehe deinem Bild) oder bei neueren Anlage mittles Auto-HET (ähnlich Induktionsschleife an der Ampel) die Anlage zu sichern. Dies gilt als Erfolg wenn mindestens ein Straßenzeichen rot blinkt oder leuchtet und/oder sich die Schranken senken. Danach darf er mit 5 km/h bis Straßenmitte fahren und muss anschließend den Bü schnellstens räumen. Sollte die HET/Auto-HET keine Wirkung zeigen ist mit dem Signal Zp1 (Signalhorn) der Bü zu sichern, ehe es anschließend auch mit den 5km/h drüner geht.
Ich hoffe ich konnte damit etwas aufklären. Sonst könnt ihr euch hier auch schlau machen:
http://www.tf-ausbildung.de/BahnInfo/bahnuebergaenge.htm
PS: Olli der Südkurier Link will irgendwie nicht so wirklich, habe trotz Suche den Beitrag nicht gefunden.
PPS: Leider bekam ich die PDF´s nicht gedreht.
Grüße Andreas der 10 Bü´s betreut und heute wohl den längsten Kommentar geschrieben hat :-)
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