[...] Und in der Folge: Ist es nicht einfacher, ein Kupferdrätchen über die Strecke zu spannen und die Energie wie bereits seit über hundert Jahren erfolgreich praktiziert daraus zu beziehen? Einen lieben Gruss Stefan
Hallo Stefan,
es scheint in Deutschland bzw bei der Deutschen Bahn nicht so einfach zu sein so ein Drähtchen über die Strecke zu knüppern damit endlich Elektrozüge eingesetzt werden können, wie es zum Beispiel in der Schweiz seit über hundert Jahren gemacht wird. Beispiel: Die Franken-Sachsen-Magistrale zwischen Nürnberg und Chemnitz und weiter nach Tschechien. Hier wartet man seit Jahrzehnten darauf das sich ein Bauzug auf den Radreifen in Bewegung setzt um die Masten zu setzen und im Anschluss den Fahrdraht zu spannen. Es war mal geplant seitens der Bahn und wieder in die Schublade gesteckt. Es darf wegen der Wirtschaftlichkeitskriterien nicht elektrifiziert werden, die entsprechenden Kriterien werden nicht erfüllt. Angeblich.
Dabei könnte über die Strecke nach Sanierung der Brücke bei Marktredwitz sogar wieder Güterverkehr fahren und der Personenverkehr auch nach Tschechien angeboten werden. Momentan fährt man da mit Dieselloks. Das die genauso unwirtschaftlich sind wie Dampfloks dürfte inzwischen bekannt sein. Doch die Bahn mauert weiterhin obwohl alle Kommunen und Bürgermeister entlang der Strecke die Elektrifizierung seit Jahrzehnten fordern. Grund: fehlendes Geld. Also werden wohl noch weitere Jahrzehnte bis zur Elektrifizierung dieser europäischen Trasse vergehen.
Du stellst die Frage wie Grün der Wasserstoff bei der NEBB sein wird. Hier wird er, wenn die Tankstelle an der Strecke fertig ist, aus Windkraft und Wasserkraft gewonnen. Also nicht irgendwo bereits gewonnener Strom genutzt um grünen Wasserstoff herzustellen. Dennoch ist die Frage berechtigt. Es gibt tatsächlich Bereiche die Strom nutzen um Wasserstoff herzustellen. Das ist dann Grauer Wasserstoff und nicht so toll wie es sein sollte. In der Wirtschaft kommt hauptsächlich Grauer Wasserstoff zum Einsatz. Es kann auch beim ÖPNV Grauer Wasserstoff zum Einsatz kommen, denn es gibt Städte die eine große Flotte an H2-Bussen haben. Da jedesmal mit Tanklastwagen zu kommen die dann mit Wasserstoff zum einem die Tankstelle und zum anderen die Busse zu befüllen ist umständlich und kostet Zeit. Also wird Strom zur Herstellung von H2 genommen. Einfach und günstig da der Strom direkt an der Börse gekauft werden kann wo er billig ist. Manchmal ist es einfach nur eine Kostenfrage um die Busse so rentabel wie möglich zu halten.
Manches könnte wirklich schnell gemacht werden von dem alle was haben. Doch dann scheitert es an irgendwelchen Messlatten die schon asbach uralt sind und niemanden was bringen außer Frust. Es könnten längst stillgelegte Strecken wieder in Betrieb gegangen sein um Hauptstrecken zu entlasten und nebenbei noch Regiobahnen fahren zu lassen. Doch die Messlatte Wirtschaftlichkeit ist zu hoch, egal ob die Strecke Privat oder Bund ist. So ist die Realität zur Zeit.
Viele Grüße an alle die bis hierher durchgehalten haben und dennoch weiterhin viel Spaß am Hobby, Frank
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