Geisterfahrer BDe 4/4 613 der CJ in der Rue de Manège in La-Chaux-de-Fonds. Hier frage ich mich aber, ob denn nun auf dem Zebrastreifen die Strassenverkehrsordnung oder die Bahnverkehrsordnung gilt... Oder anders gesagt, muss der Zug halten, würde die die Dame mit Kind hier die Strassenseite wechseln wollen. Juli 2016.
Olli http://igschieneschweiz.startbilder.de 05.07.2016, 322 Aufrufe, 8 Kommentare
Nun so weit ich mich erinnere Olli, wird das in der Schweiz mit den Zebrastreifen eh nicht so bierernst genommen wie in Deutschland...das wird wohl am Wohlwollen des Tf dann liegen. Klasse Bilderserie aus La-Chaux-de-Fonds......lieben Gruß an den See. Andreas
Andreas, das war mal so... Als Kindern wurde uns eingebläut, wenn ein Auto mit Schweizer Kennzeichen kommt, dann am Zebrastreifen schön stehen bleiben und erst bei den deutschen Kennzeichen gehen. Heute ist das doch deutlich anders geworden, auch wenn nach wie vor die Autofahrer mit Schweizer Kennzeichen Verkehrsregeln und Verkehrsschilder im Nachbarland eher als Kannbestimmungen bei gutem Willen verstehen...
Gruss, Olli
Also mit den Fussgängerstreifen (Zebrastreifen sind weiss ;-) ) ist das so eine Sache. Grundsätzlich hat der Fussgänger Vortritt. Das Tram hat in der Schweiz aber IMMER Vortritt, auch am Fussgängerstreifen (SR 741.11 Verkehrsregelnverordnung Art. 47 Abs. 2: "Auf Fussgängerstreifen ohne Verkehrsregelung haben die Fussgänger den Vortritt, ausser gegenüber der Strassenbahn. [...]".
Grüsse, Julian
Hallo Julian, mein Stirnrunzeln zeigt nun, dass die Antwort bei mir zwei neue Fragen aufwirft...
Ist der Zug hier ein Bahnfahrzeug oder eine Tram im Strassenbereich? Am Ende der Strasse ist es ja dann wie eine normale Bahn unterwegs.
Was in aller Welt ist der Unterschied zwischen einem gelben und weissen "Zebrastreifen"?
Gruss, Olli
Hallo Olli
Zwischen gelben und weissen Fussgängerstreifen gibt es keinen Unterschied. In der Schweiz sind alle(?) gelb, deshalb sagen wir auch nicht Zebrastreifen, weil Zebras eben schwarz-weiss sind. Deshalb auch das ;-).
Der Zug ist hier sehr wahrscheinlich als Tram unterwegs, d. h. Fahrt auf Sicht. Dazu müsste es am Anfang und am Ende der Strassenbahnstrecke eine Strassenbahnanfangs- und Endtafel haben (siehe hier in R 300.2 https://www.bav.admin.ch/bav/de/home/rechtliches/rechtsgrundlagen-vorschriften/fdv-2016.html unter Strassenbahnbereich).
Gruss, Julian
Die Polizei in manchen Städten in der Schweiz gibt Hochglanzbroschüren mit Verkehrstipps heraus, auch darin steht, dass Straßenbahnen am Zebrastreifen Vorrang haben. Ist allerdings wirklich eine gute Einladung zum fiesen Missverständnis - wie man an der Diskussion merkt ;) In Deutschland macht man es anders: (VwV-STVO) "Im Zuge von Straßen mit Straßenbahnen ohne eigenem Bahnkörper sollen Fußgängerüberwege nicht angelegt werden. Fußgängerüberwege über Straßen mit Schienenbahnen auf eigenem Bahnkörper sollen an den Übergängen über den Gleisraum mit versetzten Absperrungen abgeschrankt werden."
Na dann ist sind es wohl ein Tiger-Streifen... Über die Farbe hatte ich noch nie nachgedacht...
@Thomas, mit leichten Variationen der Verkehrsordnung muss man wohl immer rechnen. Und das hat gelegentlich heftige Auswirkungen... Mit dem Schienenverkehr läuft es in der Schweiz doch entspannter. Obwohl auch der eine oder andere Unfallschwerpunkt behoben wird. Beispielsweise eine Hofeinfahrt einer Werkstatt in Frauenfeld, die immer wieder für Aufträge für die Werkstatt sorgt. Allerdings ist es wahrscheinlich auch so, je besser Du etwas absicherst, um so dämlicher werden die Verkehrsteilnehmer. Das hebt häufig den Sicherheitsgewinn auf, dafür wird es immer komplizierter...
@Olli, ich beobachte solche Themen meist aus der Fahrradperspektive. Da wird das Thema ja gerne recht emotionsgeladen und mit vielen Vorwürfen in alle Richtungen "diskutiert". Wenn man sieht, an welchen Stellen man messbar die Unfallzahlen senken konnte, dann waren das eigentlich immer solche, wo man Sichtbeziehungen hergestellt hat und die häufigsten Fehler der Menschen einfach ausgemerzt hat. Vom fehlerfreien Menschen auszugehen, ist immer noch einer der Hauptfehler bei der Verkehrsraumgestaltung, und viele Probleme geht man aus Angst um den Verkehrsfluss - zumindest den des Autoverkehrs - gar nicht erst an.
Ich las mal in einer Diskussion, dass "der Deutsche" nicht am Straßenverkehr teilnimmt, um von A nach B zu kommen, sondern um Recht zu haben. Vielleicht läuft es deshalb in der Schweiz entspannter, weil die Intention der Teilnahme am Verkehr eine andere ist :-)
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