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Ein GT4-Doppel, vorne GT4 416, fährt im Mai 1978 die Neckarstraße als Linie 21 entlang, im Hintergrund das 1976 errichtete Gebäude des Süddeutschen Rundfunks

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Ein GT4-Doppel, vorne GT4 416, fährt im Mai 1978 die Neckarstraße als Linie 21 entlang, im Hintergrund das 1976 errichtete Gebäude des Süddeutschen Rundfunks

Ein GT4-Doppel, vorne GT4 416, fährt im Mai 1978 die Neckarstraße als Linie 21 entlang, im Hintergrund das 1976 errichtete Gebäude des Süddeutschen Rundfunks

Horst Lüdicke 15.03.2019, 559 Aufrufe, 5 Kommentare

5 Kommentare, Alle Kommentare
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Kurt Rasmussen 15.03.2019 18:34

Hallo Horst,
eine schöne Serie von Straßenbahnbildern aus einer damals interessanten Stadt, die durch die Einführung der Stadtbahn autogerechter und damit kälter und menschenfeindlicher wurde. Die Sanierung und Modernisierung des Netztes und des Wagenparks hätte man auch - und zwar besser - mit richtigen Straßenbahnfahrzeugen, ohne die unschönen und klotzigen Stadtwagenwagen und ohne die vielen Tunnel durchführen können. Dadurch hätte man mit Bahnen auch größere Flächen billiger bedienen können. - 1979 wohnte ich einen Monat in Stuttgart; jeden Tag benutzte ich die Straßenbahn, mit der ich schnell und bequem sowohl zur Uni als in alle Ecken der Stadt kommen konnte, obwohl es zu der Zeit nur kürzere Tunnelstrecken gab.
Viele Grüße aus Valby nach Neuss
Kurt.

Gisela, Matthias und Jonas Frey 16.03.2019 14:07

An dieser Aufnahme wird wieder sehr deutlich, wie wertvoll ein Straßenbahnbild wird, wenn sehr viel Kontext mit einbezogen ist. Die Straßenbahnen als solche hat schon oft gesehen, mit dem Umfeld entsteht erst der Mehrwert. Konzentriet man sich zu sehr auf die Wagen kommt schnell Langeweile auf. Die andere Wagennummer allein reicht da nicht.

Sehr schöne Aufnahme Horst.

Grüße Matthias

Horst Lüdicke 17.03.2019 09:16

Hallo Kurt und Matthias,
vielen Dank für Eure Kommentare, über die ich mich sehr gefreut habe. Das Foto entstand übrigens aus dem Fenster der Pension, in der ich damals wohnte. @ Matthias: Deine Aussage kann ich nur unterstreichen, das sehe ich genauso wie Du!
Viele Grüße aus Neuss nach Valby und ins Remstal Horst

Gisela, Matthias und Jonas Frey 17.03.2019 10:41

@ Kurt:

Die Stadtbahn ist in Stuttgart ein sehr großer Erfolg. Sie ist sehr komfortabel und schnell. Die Fahrgastnachfrage auf der Linie U2 ist durch die Umstellung auf Stadtbahnbetrieb und Verlängerung nach Neugereut zum Beispiel so angestiegen, dass dorthin eine zweite Linie eingerichtet werden musste, die U19. Auch gibt es seit kurzem eine HVZ-Linie U16 von Fellbach nach Giebel um die U13 zu entlassten. Von der Innenstadt nach Bad Cannstatt musste ein paralleler Busverkehr eingerichtet werden, um den Andrang in der Stadtbahn zu reduzieren. Ein Ausbau der U1 auf 80 Meter Zuglänge ist deswegen geplant.

Stuttgart ging schon relativ früh daran, das Straßenbahnnetz auszubauen. Im Geist dieser Zeit indem man in der Innenstadt die Strecken in den Untergrund verlegte. Ich denke diese seinerzeit angedachte langfristige Umstellung viele Straßenbahnen in West-Deutschland zu U-Bahnen hat hier zu einem Erhalt vieler Straßenbahnnetz geführt, während in anderen Ländern West-Europas die Straßenbahn als altmodisch galt und vielfach eingestellt wurde, siehe Kopenhagen. Nach den ersten U-Straßenbahn-Planungen in Stuttgart wollte man ein 'richtige' U-Bahn bauen. Der finanzielle Aufwand dafür und die Zerstörung eines einheitlichen Netzes führte dann dazu, dass man zu einer verbesserten U-Straßenbahn zurückkam, dem heutigen Stadtbahnkonzept. Leider war zu dieser Zeit die Niederflurtechnik noch nicht in Sicht und so entschied man sich für ein System mit Hochbahnsteigen. Dies würde man heute nicht mehr so machen. Weltweit betrachtet ist die Hochflurstadtbahn eigentlich ein gescheitertes System. In vielen anderen deutschen Städten (Ruhrgebiet, Frankfurt) sind Systemruinen der ursprünglichen Planungen übrig geblieben. Niederflurstraßenbahnen und Hochflur-Stadtbahnen bestehen als Teilnetze nebeneinander. Stuttgart hat sein Konzept jedoch konsequent durchgezogen und auch Strecken umgebaut, die ursprünglich nicht zum Grundnetz gehörten und ein Stadtbahnausbau als eher unmöglich galt, siehe U2 und U15. 1994 wurde das letze mal eine Straßenbahnstrecke das letzte Mal Opfer der Stadtbahn, die Sl4 nach Obertürkheim. Seither entstanden zahlreiche Neubaustrecken.

Außerhalb Deutschland gibt es Hochflurstadtbahnen in Nordamerika und Mexiko und in den Niederlanden. Amsterdam und Utrecht bauen ihre Hochflurstrecken zurück auf Niederflur. Der letzte neue Betrieb mit Hochflur-Stadtbahnen entstand 2007 mit der T7 in Istanbul.

Aus heutiger Sicht haben aber jene Betriebe Glück gehabt, die NICHT in den Stadtbahnbau eingestiegen sind und die konventionelle Straßenbahn beibehalten haben, wie zum Beispiel Mannheim, Karlsruh, Bremen, Braunschweig, Augsburg oder Freiburg.
Insbesondere von Freiburg und auch Karlsruhe gingen Impulse zu einer Renaissance der klassischen Straßenbahn aus, was dann durch die Niederflurtechnik zu weltweit zu einer großen Wiedereinführung dieses Verkehrsmittels führte.

Eine Hochflurstadtbahn lässt sich dagegen städtebaulich kaum in enger Stadtgebiete integrieren, was aktuell in Ludwigsburg dazu geführt hat, dass nicht die Stuttgarter Stadtbahn dorthin fahren wird, sondern ein eigenes Niederflurnetz gebaut werden soll. Was sehr viel Sinn macht dort, dann könnte man auch durch die Innenstadt und am Schloss vorbei fahren.

Übrigens finde ich den Stuttgarter Stadtbahnwagen gar nicht klotzig, nur direkt aus der Nähe wirkt er ungünstig. Als Referenz würde ich meine Stadtbahnaufnahmen (http://www.bahnbilder.de/album/die-stuttgarter-stadtbahn-662.html) angeben. Viele Straßenbahnfotografen meinen leider, die Bahnen müssten formatfüllend ins Bild, dafür ist er eher ungeeignet. Die neuen Stadler-Tango-Bahnen wirken schmäler und durch ihre Rundungen kommt auch ein bisschen von der Eleganz der GT4-Züge zurück. Insgesamt finde ich die Stuttgarter Stadtbahn fotografisch hochinteressant mit sehr vielfältigen Bildmöglichkeiten.

Das Ziel einer autogerechten Stadt wurde auch in Stuttgart längst aufgegeben, heute versucht man irgendwie den Stadtautobahn-Charakter der B14 in der Innenstadt zu mildern. Die neuen Tunnels für die Stadtbahn sind systembedingt, machen die Stadtbahn aber schnell und störungsfrei und dienen nicht mehr dafür den Autos mehr Platz zu geben. Mit der Niederflurtechnik wären allerdings einige davon nicht notwendig gewesen.

Grüße Matthias




Kurt Rasmussen 17.03.2019 12:15

@ Hallo Matthias,
ich weiß schon, dass die Stuttgarter Stadtbahn einen Erfolg gehabt hat, das ändert aber nicht am Faktum, dass man überall - einschließlich Stuttgart - tunnelgeführte Bahnen hat anlegen wollen (oder man hat - wie in Kopenhagen - die Straßenbahnen durch Dieselbusse ersetzt), um mehr Platz für die Autos zu erschaffen - und man tut es leider noch, wie z.B. in Kopenhagen, wo man die Minimetro eingefürht hat. - Schön ist es natürlich, wenn man dann in Stuttgart endlich auf bessere Gedanken gekommen sind. Bei meinen späteren Besuchen in Stuttgart war das noch nicht mein Eindruck! - Es ist natürlich eine Geschmackssache, ob man die erste Generation der Stuttgarter Stadtbahnzüge klotzig oder nicht findet - ich habe nur niemanden getroffen, die sie schön gefunden hätten. Und das hat nichts damit zu tun, ob es sich um Nahaufnahmen oder Aufnahmen im jeweiligen Ambiente handelt.
Viele freundliche Grüße aus Valby
Kurt.

Reste eines Stuttgarter GT4 auf einem Nebengleis des Stuttgarter SSB-Zentrums (Datum unbekannt)
Reste eines Stuttgarter GT4 auf einem Nebengleis des Stuttgarter SSB-Zentrums (Datum unbekannt)
Frank Nowotny

SSB Stuttgart__DoT4 mit Bw als E-Wagen während des Dt.Turnfests in der Mercedesstr. in Bad Cannstatt.__14-06-1973
SSB Stuttgart__DoT4 mit Bw als E-Wagen während des Dt.Turnfests in der Mercedesstr. in Bad Cannstatt.__14-06-1973
Klaus-Erich Lisk

SSB Stuttgart__DoT4 mit Bw als E-Wagen während des Dt.Turnfests verschwindet auf der Daimlerstr. unter der Bahnbrücke in Bad Cannstatt.__14-06-1973
SSB Stuttgart__DoT4 mit Bw als E-Wagen während des Dt.Turnfests verschwindet auf der Daimlerstr. unter der Bahnbrücke in Bad Cannstatt.__14-06-1973
Klaus-Erich Lisk





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